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Et voilà, on a mangé du [kɔʀdɔ̃ˈblø]!

31 Mai

„Heute koche ich Cordon Bleu, dieses Gericht wurde nach seinem Erfinder benannt, dem Gordon Blöd…“ Muhahaa, ein echter Schenkelklopfer à la Horst Lichter, den die rheinische Frohnatur mit dem Zwirbelbart letztens  bei „Lafer, Lichter, Lecker!“ gebracht hat. Und das nicht nur einmal, nein, der König der sonst eher zotigen Gags blieb diesem albernen Wortspiel die ganze Sendung lang treu! War ja dann schon irgendwie süß…! Anscheinend hat der Lichter-Witz auch bleibenden Eindruck hinterlassen, denn seither ist er meine erste Assoziation, wenn ich an Cordon Bleu denke. Der Horst hats schon drauf, das muss man ihm lassen!

Dass das mit Käse und Schinken gefüllte Schnitzel seinen Namen nicht von jenem ebenso dubiosen wie fiktiven Gordon Blöd erhalten hat ist uns ja wohl allen klar. Aber woher stammt diese Bezeichnung dann? Ein weiteres etymologisches Rätsel, bei dem sich Wahrheit und Legende vermischen. Und das hört sich dann ungefähr so an….

König Ludwig XV  (1710-1774) mit dem Orden des Heiligen Geistes

Es war einmal ein König von Frankreich namens Heinrich III, der im Jahre 1578 den Ritterorden  „Ordre du Saint-Esprit“, also den Orden des Heiligen Geistes, gründete.  Dieser Orden war nicht nur der bedeutendste in Frankreich, sondern auch eine der angesehensten Bruderschaften in ganz Europa. Der  Orden wurde von den Würdenträgern an einem himmelblauen Band quer über Schulter und Brust getragen. Bald wurde dieses „Cordon Bleu“ als Bezeichnung für den gesamten Orden und seine Mitglieder, aber auch für herausragende Leistungen im Allgemeinen verwendet. Vor allem stand er aber für kulinarische Höchstleistungen, was vielleicht seinen Ursprung in den ausschweifenden Ess- und Trinkgelagen der Ordensbrüder hatte. Oder aber darin, dass König Ludwig XV die Köchin (!)seiner Lieblingsmätresse Madame Dubarry mit dem „Ordre du Saint-Esprit“ und der dazugehörigen blauen Schärpe auszeichnete- damals ein skandalöser Einzelfall! Die Tatsache, dass die französische Regierung auch heute noch hervorragende Köche für ihre kulinarischen Meisterleistungen mit einer Medaille an einem blauen Band auszeichnet, geht sicherlich auch auf den elitären Grundgedanken der Ordensgemeinschaft aus dem 16. Jahrhundert zurück. Auch die 1895 in Paris gegründete Kochschule „Le Coron Bleu“ bildet im Sinne dieser hochklassigen Tradition Spitzenköche aus und setzt die sagenumwobene Legende vom blauen Band fort. Genau wie Gourmets, die ein gelungenes Gericht angeblich mit dem Ausspruch „Bien, c´est un vrai de cordon bleu“quittieren und es somit in die nächsthöhere, kulinarische Dimension befördern  ..und wenn sie nicht gestorben sind, dann essen sie alle auch heute noch gut und machen dem Cordon Bleu alle Ehre….

Notre Cordon Bleu avec du vin rouge…

Lange Rede, kurzer Sinn: Wir haben es auch getan, die Sache mit dem blauen Band, und uns ganz erhaben und ehrwürdig gefühlt, als wir unser ganz persönliches Cordon Bleu verspeist haben. Zwar gabs bei uns nicht die Originalversion mit dekadentem Kalbsfleisch, doch dafür haben knusprige Ofenkartoffeln und ein frischer Tomaten-Basilikumsalat das Gericht geadelt.

Obwohl die Zubereitung quasi „self-explanatory“ ist, (ein Wort, das wir als Englischstudenten auch des Öfteren zu hören bekommen), sind hier nochmal die wichtigsten Schritte:

  1. Ein Schweineschnitzel kaufen (aus dem Rücken oder der Oberschale). Per Schmetterlingsschnitt die Tasche für die Füllung schaffen und das Fleisch gegebenenfalls mit einem schweren Gegenstand (Hannahs Uni-Rucksack, Pfanne, Wörterbuch…) etwas platt klopfen.
  2. Das Schnitzel mit einer Scheibe Emmentaler (oder Gouda oder Greyezer) sowie einer Scheibe Kochschinken füllen und die offene Seite mit Zahnstochern verschließen. Von beiden Seiten salzen und pfeffern. Dann in Mehl, verquirltem Ei und zuletzt in Semmelbröseln oder Paniermehl wälzen.
  3. In einer Pfanne reichlich Butterschmalz erhitzen und das Fleisch bei mittlerer Hitze von beiden Seiten goldbraun braten. Sofern man nicht sofort servieren will, kann man es auch zunächst ordentlich anbraten und im Ofen fertig garen.

0-8-15-Ofenkartoffeln

„You just got pimped!“

Wir aßen dazu den bereits erwähnten Tomatensalat und Ofenkartoffeln, so wie wir sie immer zubereiten. Kinderleicht aber immer lecker! Unsere „gepimpte“ Version von gebackenen Kartoffeln: Man gibt in Spalten geschnittene Kartoffeln mit Schale (gut gewaschen natürlich, ist ja wohl self-explanatory 🙂 ) auf ein Backblech mit reichlich Öl. Man viertelt zwei große Zwiebeln sowie zwei Bio-Zitronen (gewaschen, self-….s. o) und gibt sie zu den Kartoffeln. Dann schält man vier Knoblauchzehen, zerdrückt sie grob, indem man mit etwas Schwerem (s.o) daraufhaut, und wirft sie ebenfalls leichthändig zu dem anderen Gemüse. Reichlich Salz, Pfeffer und Paprikapulver sowie frische Kräuter (hier: Salbei und Rosmarin) dürfen ebenfalls nicht fehlen. Dann matscht man das Ganze mit noch etwas mehr Olivenöl kurz durch und gibt es für ca 45 Minuten bei 180 °C in den vorgeheizten Ofen. Tadadadada!

Stangenspargel aus dem Ofen, feines Schweinefilet, Kartoffelgratin und Sauce Hollandaise

20 Apr

Hmmmmmmm! Großartig! Lecker! Unbedingt ausprobieren! (Und nicht streiten….:) )

Spargel mit Schweinefilet,

Kartoffelgratin & Sauce Hollandaise

Quelle: chefkoch.de

Zutaten:

(für 2 Personen)

  • 1 Bund Spargel (ca 500-600 g)
  • 500 g mehlig kochende Kartoffeln
  • 300 g Schweinefilet
  • 60 ml Weißwein
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Eigelb
  • 1 Schalotte
  • 1 Nelke
  • 1 Lorbeerblatt
  • 150 g Butter + etwas mehr für den Spargel
  • 150 ml Milch
  • 100 ml Sahne
  • Muskatnuss, Salz, Pfeffer, Zucker
  • Öl oder Butterschmalz zum Braten
  • 1 Schuss Weißweinessig

Zubereitung:

Kartoffeln………………………………………………………………………………………….

Den Ofen auf 160° Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Kartoffeln schälen und mit einem Hbel oder sehr scharfen Messer in feine Scheiben schneiden. Die Milch und Sahne zusammen mit ordentlich Pfeffer und Salz sowie Muskatnuss aufköcheln lassen. Die Knoblauchzehen schälen und in dazupressen. Die Kartoffelscheiben in die Flüssigkeit geben und kurz mitgaren lassen. Die Masse gut vermengen und in eine passende, ofenfeste Form füllen. Ab in den Ofen damit- für ca 45 Minuten!

Spargel………………………………………………………………………………………………

Den Spargel sorgfältig schälen und das kurze Endstück abbrechen (das passiert ganz von alleine, wenn man das Spargelende etwas biegt, fast so, als hätte das Gemüse eine Art Sollbruchstelle.:-)  Dieses Abbrechen ist auch gleichzeitg ein Test um zu sehen, ob man ordentlich geschält hat: Sind an der Bruchstelle  Faserenden zu sehen, muss man nochmal nacharbeiten. Es ist nämlich echt nicht schön, wenn man beim Kauen fasrige Überreste zwischen den Zähnen hat.                                                                                                                                                                        Zwei  große Stück Alufolie mit der glänzenden Seite nach oben auf die Arbeitsfläche legen und den Spargel darauf verteilen. Einige Butterflöcken darauf verteilen und das Gemüse salzen, pfeffern und mit etwas Zucker bestreuen. Die Alufolie zu einen Päckchen packen und ebenfalls für ca 40 Minuten in den Ofen legen.

Sauce Hollandaise…………………………………………………………………………………………..

Butter klären: 150 g Butter auf dem Herz schmelzen lassen und durch ein mit Küchenpapier ausgelegtes feines Sieb passieren, sodass die Molke abgefangen wird. Den Wein mit dem Weißweinessig, der Nelke, dem Lorbeerblatt, der fein gehackten Schalotte, etwas Salz und Pfeffer aufkochen und leicht einreduzieren lassen. Die Reduktion mit den zwei Eigelb über einem Wasserbad cremig schlagen. Dabei aufpassen, dass die Temperatur nicht zu hoch ist, sonst stockt die Masse. Die geklärte Butter unterrühren und alles abschmecken.

Schweinefilet………………………………………………………………………………………..

Das Filet von allen Seiten in Butterschmalz oder Öl scharf anbraten und würzen. Im Ofen ca 10 Minuten (je nach Dicke) zu Ende garen lassen. Die Sauce nochmals erwärmen und alles formschön auf einem Teller anrichten.

Unser Fazit: Richtig, richtig lecker wars! Sie Sauce Hollandaise war von der Konsistenz zwar etwas zu dick aber für unseren ersten Versuch gut! Das Fleisch war ein Traum und der Spargel hat uns auch sehr gut geschmeckt. Die Garmethode im Päckchen und die Tatsache, dass die Stangen ganz blieben, fanden wir eine echt gute Idee. Das werden wir auf jeden Fall wieder machen, jetzt in der Spargelsaison!

Gnocchi al burro e salvia

1 Mär

Hat man sich einmal selbst an den italienischen Nocken versucht, will man sich nicht mehr mit dem Fertigprodukt aus dem Kühlfach zufrieden geben. Die kleinen Klößchen aus gekochten Kartoffeln, Mehl, Hartweizengrieß oder auch Ricotta sind in der Zubereitung zwar ein wenig arbeitsaufwändig, doch die Mühe lohnt sich allemal! Hausgemachte Gnocchis sind zart und weich und fluffig und brauchen als Begleiter nur eine schlichte, fruchtige Tomatensauce oder Nussbutter mit Käse. Wir aßen unsere Gnocchis dieses Mal mit Salbeibutter und frischem Parmesan und warem rundum zufrieden!

Nachdem wir schon einige Gnocchi-Rezepte ausprobiert haben, ist das von von Sarah Wiener unser eindeutiger Favorit:

Gnocchi

(Quelle: Sarah Wiener, Frau am Herd)

Zutaten: für 4 Personen

  • 1 kg mehlig kochende Kartoffeln
  • ca. 200 g Mehl
  • 2 Eier
  • ca. 1 Tl Salz
  • Mehl zum Arbeiten

Zubereitung:

Die Kartoffeln mit Schale in reichlich Salzwasser gar kochen. Die garen Kartoffeln abschütten,  noch möglichst heiß pellen und durch eine Kartoffelpresse drücken. Das Mehl, die Eier und das Salz zur Kartoffelmasse geben und alles zu einem geschmeidigen Teig kneten. Der Teig darf nicht mehr kleben; bei Bedarf noch etwas Mehl einarbeiten.

Mit bemehlten Händen auf einer bemehlten Arbeitsfläche aus der Masse daumendicke Rollen formen und davon etwa 2 cm lange Stücke abschneiden. Mit einer Gabel sanft das charakteristische Gnocchi-Muster auf die Klößcken drücken und die Gnocchis bis zum Kochen auf einem dünn (!) bemehlten Backblech lagern.

In einem großen Topf reichlich Salzwasser aufkochen. Die Gnocchi portionsweise hineingeben, die Temperatur zurückschalten und die Nocken im siedenden Wasser garen. Sie sind fertig, sobald sie an die Wasseroberfläche steigen. Die Gnocchi mit einer Schaumkelle aus dem Wasser heben, gut abtropfen lassen und in eine ofenfeste Form geben. Diese bis zum Servieren im vorgeheizten Ofen warmstellen.

In einem kleinen Topf reichlich Butter schmelzen und darin Salbeiblätter schön kross brutzeln.

Die Gnocchi auf Teller verteilen, mit der leicht gebräunten Salbeibutter begießen und mit frischgeriebenem Parmesan bestreut servieren.

Anmerkungen: Es erfordert en bisschen Fingerspitzengefühl, um die richtige Konsistenz beim Gnocchiteig hinzukriegen, doch wenn man es ein paar Mal versucht, hat man den Dreh raus. Es ist wichtig, dass der Teig gut bindet und nicht mehr klebt, allerdings sollte er auch nicht übermäßig viel Mehl enthalten, da die Klößchen sonst mehlig schmecken. Deshalb sollte man beim Arbeiten mit dem Teig auch darauf achten, nicht mehr Mehl als nötig zum Ausrollen, Formen und Lagern der Gnocchi zu benutzen.