Archiv | Januar, 2011

„Raclette“ auf mexikanische Art

31 Jan

Für uns sind die Mahlzeiten die schönsten, die man in geselliger Runde zubereiten und genießen kann. Noch besser sogar, wenn man währenddessen zusammen um einen Tisch sitzt und so dem gemütlichen Essen noch ein gemeinschaftlicher „Entstehungsprozess“ vorausgeht.  Inspiriert durch die Überbleibsel des Calzone-Essens, erinnerten wir uns am Wochenende an ein früher heißgeliebtes und oft gegessenes Gericht, das ebendiese Eigenschaften in sich vereint: Gefüllte Tortillas.


Aus Mehl, Öl, etwas heißem Wasser und Salz wird zunächst ein glatter, fester Teig geknetet. Er muss in sich homogen sein und darf keine trockenen Stellen haben. Die Mengenangaben sind hier etwas heikel.

Wir mischen den Teig meist nach Gefühl und meinen uns an mindestens ½ kg Mehl, 6 El Öl, ungefähr doppelt soviel heißes Wasser und etwas Salz zu erinnern. Aus dem entstandenen Teig formt man kleine Kugeln in der Größe von Tischtennisbällen. Diese rollt man mit einem Wellholz zu dünnen, untertassengroßen Fladen aus. Die Oberfläche der Teigkreise ist im Idealfall ganz glatt und seidig. Die Fladen werden in einer heißen Pfanne ohne Fett kurz von beiden Seiten gebacken, bis sie hellbraune Blasen werfen und danach in einem Tuch warmgehalten. Wir haben das Glück, eine große Elektropfanne zu besitzen, die sich zum abschließenden Anbraten der Tortillas perfekt eignet. Sie wird einfach in die Mitte des Tisches gestellt; um sie herum kommen Schälchen mit den kleingeschnittenen Zutaten für die Füllung:

z.B.Paprikaschoten
Tomaten
Mais
Kidney-Bohnen
eingelegtes Gemüse
geriebener Gouda
Pilze
Rinderhackfleisch (zuvor würzig in einer Pfanne angebraten)

gekochter Schinken
Crème Fraiche
mexikanisches Gewürz, Salz, Pfeffer

Jeder kann sich jetzt einen Fladen je nach Geschmack belegen und ihn mit einem bedecken. Diese „Tortilla-Sandwiches“ wandern in die Pfanne und bleiben dort solange, bis der Käse geschmolzen ist. Zwischendurch sollte man sie vorsichtig wenden und etwas Salat essen 🙂

Tobi, der diese Version der mexikanischen Teigfladen zum ersten Mal aß, betitelte das Essen als „mexikanisches Raclette“.

Dinner for (Sch)max

29 Jan


Ende Januar wird es schonmal Zeit, Gutscheine, die man zu Weihnachten verschenkt hat, einzulösen. So besuchte uns letzte Woche der liebe Max, dem wir drei Esswein-Mädels einen gemeinsamen Kochabend versprochen hatten. Gemeinsam fabrizierten wir ein Menü, das zwar in seiner Gesamterscheinung sehr mächtig daherkam, aber sehr lecker war, wie wir fanden. Als Vorspeise gab es Vitello Tonnato, eine fabelhafte Vorspeise, der aber nochmal an anderer Stelle ausführlicher Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte! Danach aßen wir Calzone, die wir nicht im Ofen backten, sondern traditionellerweise in Olivenöl in einer Pfanne zubereiteten. Ein späterer Blick auf den zu diesem Gericht gehörigen Eintrag auf Wikipedia (der unumstößlichen Instanz, wenn es um die ultimative Wahrheitsfindung geht 🙂 ) sagte uns, dass wir alles richtig gemacht hatten:

Der Pizza nahe verwandt ist der Calzone (wörtlich ‚Hose‘), bei dem der Teigfladen vor dem Backen über dem Belag zusammengeklappt wird. Die traditionelle, üppige Füllung besteht au Ricotta, rohem Schinken, Pilzen, Mozzarella, Parmesan und Oregano. Ursprünglich wurde der Calzone nicht im Ofen, sondern in einer Pfanne in Schmalz oder Öl gebacken, wie es auch heute noch als Pizza fritta in Neapel üblich ist.

Pizzateig
(für ca 5 Teigfladen)
500 g Mehl
ca 300 ml lauwarmes Wasser
½ Würfer Hefe
2 Tl Zucker
Salz
Olivenöl

Die Hefe in das lauwarme Wasser bröckeln, Zucker dazugeben und alles verrührt an einem warmen Ort für ca 15 min gehen lassen. Mehl in eine große Schüssel geben, kräftig salzen und in die Mitte eine Mulde drücken. Hierein nun den Hefe-Vorteig geben, der mittlerweile eine blasig aufgeworfene Oberfläche hat und insgesamt etwas „aufgequollen“ist. Ein, zwei Schuss Öl auf den Schüsselinhalt geben und alles ordentlich durchkneten, bis ein homogener, glatter Teig entsteht. Ist der Teig zu trocken und bröselig kann man mit etwas zusätzlichem Wasser oder noch etwas mehr Öl nachhelfen, ist er zu feucht gibt man einfach etwas Mehl hinzu. Den Teig zurück in die Schüssel legen, mit einem sauberen Küchenhandtuch bedecken und ca 45 min bei 50 Grad im Ofen gehen lassen. Danach nochmals kurz durchkneten und auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. Mithilfe eines Tellers Kreise ausschneiden und nochmals für 20min ruhen lassen.

In einer Pfanne ½ Flasche Olivenöl erhitzen.
Eine Hälfte der Teigfladen nach Belieben belegen, z.B mit Schinken, Salami, Kräutern, Pilze, verschiedenen Käsesorten, Artischocken, Tomaten, Sardellen, Kapern….Dann die freie Seite über die Füllung klappen, die Ränder mit etwas Wasser festdrücken und die Calzone im heißen Öl goldbraun backen.

Als Nachtisch gab es eine schnelle Mascarpone-Creme mit einer eisigen Himbeer-Minz-Sauce.

Die zündende Idee für den Hauptgang haben wir uns übrigens von unserem ganz persönlichen Koch-Guru Tobi G. geliehen, der dasselbe Essen Anfang Januar zum Geburtstag seines Bruders (der ebenfalls Max heißt, wie es der Zufall so will) aufgetischt hatte.

Der Entstehungsprozess unsrer Pfannencalzone:

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Resteverwertung

27 Jan

Am nächsten Tag fabrizierten wir aus dem verbleibenden Gemüse ein klassisches Resteessen!

Wieder wurde geschnibbelt, und zwar: Zucchini, Tomaten und Zwiebeln. Es wurde Käse gerieben (diesmal außer dem Parmesan noch etwas Gouda), Petersilie gehackt und  roher Schinken gewürfelt. In einer Pfanne brieten wir die Gemüse zusammen an, würzten alles (nicht zu kräftig fürs Erste, da der Schinken ja auch schon salzig ist) und gaben dann den Schinken dazu. Danach kamen einige Muschelnudeln in die Pfanne und wurden mit angebraten. Derweil verquirlten wir drei Eier mit einem Schuss Milch, etwas Mineralwasser, Salz, Pfeffer, Petersilie und Käse und gaben die Eimasse über den Pfanneninhalt. Die Masse überließen wir einige Minuten sich selbst und achteten drauf, dass nichts anbrannte.

Fertig war ein ganz passables Resteessen.

Zucchini-Tomaten-Nudeln à la Julia

26 Jan

Kurz vor Weihnachten waren wir bei unserer Freundin Julia aus Tübingen zum Essen eingeladen. Sie kochte für uns Mädels eines ihrer liebsten Nudelgerichte, das vor allem zu Beginn ihrer Studienzeit häufig zum Einsatz kam (und durch das sie „mindestens 5 Kilo“ zugenommen hat, wie sie behauptet). Wir glauben das natürlich nicht, denn Julia ist in ihrer Erscheinung ganz reizend!

Letztens versuchten wir uns also an dieser Pasta und hoffen, Julia damit im Geiste alle Ehre gemacht zu haben.


(für 2-3 Personen)

– 250 g Bandnudeln oder Spaghetti
– 1 Zucchini
– 3 große Tomaten
-1 Zwiebel
– 1 Knoblauchzehe
– Tomatenmark
– 1 großes Glas Weißwein
– ca 150 ml Sahne
– etwas Gemüsebrühe
– frische Petersilie
– 1 Hand frisch geriebener Parmesan
– Salz, frischer Pfeffer, Paprikapulver

 

Nudelwasser aufsetzen, Tomaten klein schneiden, Zucchini ebenfalls, Zwiebeln hacken.Die gewürfelte Zwiebel in Olivenöl glasig dünsten, dann den Knoblauch hinzugeben.Als nächstes werden die Zucchini mitgebraten bis sie etwas Farbe angenommen haben. Danach kommen die Tomaten hinzu und alles wird großzügig mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver gewürzt. Nun ist es Zeit für das Tomatenmark, das ebenfalls kurz pfannengerührt wird.Inzwischen sollte das Wasser kochen, gesalzt und bereit für die Pasta sein. Das Gemüse wird nun mit dem Glas Weißwein abgelöscht und mit Sahne sowie ein bisschen Gemüsebrühe angegossen. Das Ganze köchelt jetzt auf mittlerer Hitze ein wenig vor sich hin. Kurz bevor die Pasta al dente ist sollte man die Sauce nochmals abschmecken und die gehackte Petersilie untermischen. Die abgeseihten Nudeln kurz in der Sauce schwenken, auf Tellern anrichten und noch etwas davon obenauf.
Mit Parmesan bestreuen und genießen! Besonders gut gefallen hat uns an diesem Essen die lecker-schlotzige Konsistenz der Zucchini. Wir tranken einen trockenen Riesling zu diesem Gericht und aßen Endiviensalat nebenher.

Omas schwäbische Liaison

25 Jan

Heute Mittag waren wir bei unsren Großeltern zum Essen eingeladen.
Neben alltäglichen Gesprächsthemen (Wie kopiert man ein Foto auf einen USB-Stick? Wie oft musste Nicki, die labile und gebrechliche Hundedame, in der Nacht raus?) servierte Oma Helga ihre Käsespätzle und hat uns das einfache, aber absolut leckere Rezept verraten.

Da das Gericht von der gesamten Familie geschätzt wird und quasi seit unsrer Kindheit hoch im Kurs steht, ordnen wir es unsren „Jugendlieben“ zu.
Hier also das Rezept:
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Oma Helgas Käsespätzle

(für 5-6 Personen)

  • ca 1 kg Spätzle
  • ein wenig Butter
  • 2 mittelgroße Zwiebeln
  • 300 Gramm Gouda
  • Pfeffer aus der Mühle


Die Spätzle
– Möchte man die Spätzle selbst machen, so schlägt man 6 ganze Eier in einen Krug, würzt sie mit Salz und gibt mindestens 6 Eierschalen Wasser hinzu. Nachdem man alles vermengt hat, hebt man so viel Mehl unter, bis sich der Teig am Rührgerät „hochkringelt“. Der Teig sollte am Ende schön zähflüssig sein, bevor die Spätzle portionsweise (entweder vom Brett geschabt, oder durch eine Reibe bzw. Spätzlepresse gedrückt) in einen Topf mit kochendem Wasser gegeben wird. Die Spätzle, sobald sie an der Wasseroberfläche schwimmen, abschöpfen und auf einem Sieb abtropfen lassen.

– Hat man nur pfannenfertige, gekaufte Spätzle zu Hand (Oma Helga empfiehlt in diesem Fall „Zahners Gourmet Eierknöpfle-Spätzle“), so erhitzt man sie kurz in einer heißen Pfanne mit Butter.

Sonstige Handgriffe

  • Vor dem Schichten die Spätzle kurz in zerlassener Butter schwenken.
  • Außerdem die Zwiebeln in Streifen schneiden und andünsten.
  • Den frisch geriebenen Käse bereithalten.

Das Schichten

Die Zutaten in einer Auflaufform wie folgt schichten:
Spätzle – Zwiebeln – Pfeffer – Käse

usw.
Die letzte Schicht bitte großzügig mit Käse bedecken und ein paar Minuten im Ofen überbacken.

Heiß, mit einem knackigen Salat servieren.

Danke Oma!!